Als Eigenkapitalquote wird das Verhältnis zwischen dem Eigenkapital und dem Gesamtkapital beziehungsweise der Bilanzsumme eines Unternehmens bezeichnet. Bei einer Investition, beispielsweise in eine Immobilie, entspricht die Eigenkapitalquote dem Verhältnis zwischen dem vom Investor eingesetzten Eigenkapital und dem gesamten Investitionsvolumen.
Eigenkapital kann in unterschiedlicher Form eingebracht werden. Es kann sich dabei um das Kapital eines Einzelunternehmers oder der Gesellschafter einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts handeln, aber beispielsweise auch um die Anteile von Komplementären oder Kommanditisten einer Kommanditgesellschaft oder einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung sowie um die Anteile der Aktionäre an einer Aktiengesellschaft. Beim Kauf einer Immobilie setzt sich das Eigenkapital aus den vom Käufer eingebrachten Mitteln zusammen, die gegebenenfalls um Fremdkapital in Form eines Hypothekendarlehens oder einer anderen Finanzierung ergänzt werden.
Wie hoch die Eigenkapitalquote bei einer Investition oder bei einem Immobilienkauf ist, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab. In der Regel werden Fremdkapitalgeber wie Banken nur dann bereit sein, einen Immobilienkauf oder eine andere Investition mit einem Kredit zu finanzieren, wenn sich der Investor selbst auch mit einem signifikanten Eigenkapitaleinsatz engagiert.
Aus Sicht des Investors hängt die Eigenkapitalquote zum einen davon ab, wie viele Eigenmittel er zur Verfügung hat. Zum anderen spielen Rentabilitätsaspekte eine wichtige Rolle, da durch Einsatz von Fremdkapital die Eigenkapitalrentabilität gesteigert werden kann, sofern der Fremdkapitalzins niedriger ist als die mit der Investition erzielte Rendite. Eine geringere Eigenkapitalquote führt dann unter sonst gleichen Umständen zu einer höheren Verzinsung des Eigenkapitals, was auch als Leverage- beziehungsweise Hebeleffekt bezeichnet wird. Eine höhere Eigenkapitalquote verringert dagegen für den Investor die mit einer Fremdfinanzierung verbundenen Risiken. So führt beispielsweise ein Zinsanstieg zu einer geringeren Belastung als bei einer niedrigeren Eigenkapitalquote. Für den Fall, dass der wirtschaftliche Erfolg des Investments hinter den Erwartungen zurückbleibt, besteht ein geringeres Risiko, dass die finanzierenden Banken Kredite fällig stellen und Sicherheiten verwerten.
Bei der Finanzierung eines Bauvorhabens oder eines Immobilienkaufs gelten in Deutschland Eigenkapitalquoten von ca. 30 Prozent oder mehr als “solide”.
In Bezug auf Immobilien gilt in der Regel, je mehr Eigenkapital in eine Immobilie investiert ist, desto solider ist die finanzielle Stabilität und desto unabhängiger ist das Projekt von Fremdkapitalgebern.
- Tilgungszahlungen (Rückführung von Krediten) führen zur Steigerung der Eigenkapitalquote.
- Neuaufnahme von Verbindlichkeiten senken die Eigenkapitalquote.
Formel
Eigenkapitalquote = Summe des eingesetzten Eigenkapitals / (Gesamt-)Investition x 100 %
Quelle: exporo.de